Motto 2024: RESTAURIEREN MORGEN

In diesem Jahr werfen wir einen Blick in die Zukunft der Restaurierung.
Wie bewahren Restaurator:innen künftig unser Kulturgut? Auf welche Herausforderungen werden sie treffen? Welche Future Skills benötigen sie hierfür?

Im Spannungsfeld zwischen Fachkräftemangel, Klimawandel und Umweltschutz werden nicht nur Spezialkenntnisse gefragt sein. Zunehmend werden auch fachübergreifende Fähigkeiten, neue Konzepte und Technologien eine Rolle für das Wirken der Berufsgruppe spielen. Zentral bleiben, trotz all des Wandels, das unmittelbare Wirken und Handanlegen direkt am Original.

Bildmotiv 2024: Da niemand die Zukunft im Detail vorhersagen kann, ist unser Plakatmotiv in diesem Jahr ein fiktives, durch KI generiertes Bild.

Klimawandel und Nachhaltigkeit:

  • Die Entwicklung bestandserhaltender Sammlungskonzepte wird in Zukunft eine größere Rolle spielen. Museumsgebäude und Depots müssen im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Sicherheit evaluiert werden. Kunsttransporte sind ökologisch vertretbar zu gestalten.

  • Materialien, die bei der Konservierung und Restaurierung zum Einsatz kommen, sind im Hinblick auf die Vermeidung von Müll und Recycling zu bewerten.

  • Die Minimierung von Bau- und Abbruchmaterialien, wie sie in der Denkmalpflege und Restaurierung bereits betrieben wird, ist ressourcenschonend und nachhaltig. Bewahren statt Wegwerfen lautet die Maxime.
    Alte Gebäude haben häufig einen schlechten Ruf: Sie seien nicht nachhaltig zu bewirtschaften und führen zu einem hohen Energieverbrauch. Mehrfach werden sie auch heute noch als Altlasten abgebrochen. Jedoch kann ein Altbau trotz geringerer Energieeffizienz im Betrieb eine bessere Energiebilanz aufweisen als ein Neubau, da der Anteil an grauer Energie bei Neubauten oft höher ist. Die Erhaltung durch Um- und Weiternutzung der bestehenden Bausubstanz vermeidet effektiv, dass Abfälle und eine große Menge an Primärenergie entstehen. Bereits kleine energetische Maßnahmen helfen, die Bilanz alter Gebäude zu verbessern.

 

Fachübergreifende Fähigkeiten:

  • Neben den Spezialkompetenzen werden zukünftig vermehrt auch fachübergreifende Fähigkeiten für das Wirken der Restaurator:innen relevant sein. Wir sind heute alle gefordert, auf Veränderungen flexibel und konstruktiv zu reagieren, neue Wissensfelder zu erschließen und unsere Kompetenzen damit zu erweitern.

  • Digitalisierung und Transformationsprozesse betreffen auch die Bewahrung von Kulturgut. Welche neuen Technologien können bei der Bewahrung von Kunst- und Kulturgut unterstützen? Wie können bereits bestehende Technologien besser genutzt werden, um die Zusammenarbeit und Qualität in der restaurierungswissenschaftlichen Forschung sowie um die Kommunikation zur Gesellschaft hin zu verbessern?

  • Umweltkatastrophen nehmen zu. Brände, Fluten und andere Großschadensereignisse bedrohen auch unser Kulturgut. Für die Sicherung und Rettung treten Restaurator:innen ein. Neue Netzwerke zwischen Gefahrenabwehr und Fachleuten entstehen.

 

Ausbildung und Interesse:

  • Das Interesse junger Menschen am Restaurierungsstudium hat in den letzten Jahren nachgelassen, die Bewerberzahlen auf Studienplätze in Deutschland nehmen spürbar ab. Vor allem kleinere, unbekannte Fachrichtungen sind betroffen.

  • Studienrichtungen und Standorte verschwinden folglich von der Landkarte. Bedeutet dies, dass wir auf einen Fachkräftemangel zusteuern? Können künftig Kulturgüter aller Objekt- und Materialgruppen noch fachgerecht bewahrt werden?

 

Die Restaurierung ist eine bedeutende Disziplin in der Kunst, Architektur, Archäologie, Sammlungs- und Denkmalpflege. Sie sorgt für die Überlieferung von Geschichte, gibt dem Kulturerbe ein Gesicht – und eine Zukunft. 

 

Bildmotiv 2024

Da niemand die Zukunft im Detail vorhersagen kann, ist unser Plakatmotiv in diesem Jahr ein fiktives, durch KI generiertes Bild.

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